Alle Welt spricht vom Metaverse. Also tun wir das auch. Wir sprechen aber nicht nur darüber, sondern probieren es auch konkret aus. Ich scheue keine Kosten und Mühen, um mit euch zusammen die wichtigste Frage zum Metaverse zu klären: Muss man da hin?

Muss ich da hin?

Sagen wir mal so: ich selbst bin neugierig, aber auch skeptisch!

Neugierig, weil ich gerne neue Technologien ausprobiere und mir auch gerne überlege, wie sie meinen und euren Alltag bereichern können. Ich traue dem Metaverse – oder sagen wir es mal markenneutral – den VR-Anwendungen durchaus ein gewisses Potential zu.

Skeptisch, weil ich schon bei den Vorgängern vom Metaverse dabei war und es heute nicht mehr bin. Weder «Second Live» noch andere Avatar-Anwendungen haben mich bisher überzeugt und ich bin nie über das Ausprobieren hinaus gekommen.

Ich bin auch kein Gamer; wenn ich das wäre, dann wären mir virtuelle Welten und Communities schon heute vertraut. Da bräuchte ich keinen Mark Zuckerberg, der mir das Metaverse als neu und einzigartig verkauft.

Auf diesem Bild spricht der realte Mark Zuckerberg gerade mit seinem virtuellen Avatar. Er will damit das enge Miteinander von realten und virtuellen Welten demonstrieren.
Mark Zuckerberg zeigt Meta’s VR and AR-Konzepte (Bild: thegadgetflow)

A propos verkaufen

Aktuell scheint mir das Metaverse primär ein Marketing-Thema zu sein. Besagter Mark Zuckerberg hat es im Herbst 21 mit einer längeren Keynote ins Gespräch gebracht, die an Buzzwords und (wortwörtlichen) blutleeren Worthülsen nicht zu übertreffen war. Für ihn ist das Metaverse das nächste grosse Ding. Kein Wunder, denn es ist die logische Fortsetzung der Facebook-Erfolgsstory. Eine eigene Welt, in der man sich virtuell befreunden und treffen kann und die schleichend den realen Alltag einnimmt: mit Events, Medien, Shopping und allerlei sonstigen virtuellen Interaktionen. Und natürlich mit ganz viel Werbung, denn davon wiederum leben Firmen wie Meta / Facebook. Das Metaverse à la Zuckerberg verspricht von all dem noch mehr und macht dabei nochmals einen grossen Schritt weg von der realen Welt.

Meta ist aber nicht die einzige Firma, die das neue Land erobern will. Microsoft etwa war von Metas Move wohl etwas überrascht. Beeilte sich die Firma aus Redmond doch in den Tagen nach Zuckerbergs Speech, ihre Vision des Metaverse, genannt Mesh, zu beschreiben. Mit ebensovielen Buzzwords, aber mit Fokus auf die Arbeitswelt. Microsoft Teams wird einst das Portal zum microsoftschen VR-Universum: In Zukunft werden wir mit Avataren zusammenarbeiten. Das, nachdem wir in den letzten Monaten schon den Schritt in die Videocalls mit echten Menschen nicht ganz unbeschadet überstanden haben. Nun, dank der Hololens wird das alles technisch kein Problem sein – sagt zumindest Microsoft.

Das Bild zeigt, wie zwei virtuelle Avatare in einem virtuellen Raum miteinander arbeiten. Sie haben auf einem virtuellen Tisch eine Rakete, über die sie gerade sprechen.
Tja, so sieht dann unsere Arbeitswelt in Zukunft wohl aus (Bild: Microsoft)

Auch Apple ist seit Monaten augenscheinlich beim Thema VR und Augmented Reality. Natürlich weiss man nichts Genaues, aber nachdem Tim Cook die Wichtigkeit von VR immer wieder in fast jedem Zusammenhang hervorgehoben hat, dürfte da wohl einiges am Kochen sein. Mac-Geräte, insbesondere iPhones und iPads sind heute schon mit wichtigen Basis-Technologien ausgestattet. Sensoren, Lidar-Scanner, aber auch umfassende Software-Komponenten sind bereits Realität. Dazu kann man mit Apples Memojies schon heute virtuelle Avatare für sich kreieren. Fehlen tut eigentlich nur noch die Hardware, mit der man sich ins virtuelle Universum begibt – ob das wie bei Facebook und Microsoft eine Brille sein wird, das wissen wir heute noch nicht.

Das Bild zeigt die Apple-Führungscrew als virtuelle Avatare.
Die Führungsetage von Apple zeigt sich schon mal als Avatare (Bild:

Und dann wäre da noch Google. Da geht es aktuell ein wenig ruhiger zu und her. Es gibt eine neue Version der Google Glasses, die wohl in der Industrie auch schon im Einsatz sind. So ganz konkret weiss man aber nicht, ob und wie Google auf den Metaverse-Zug aufspringen wird.

Neben den grossen Techies gibt es natürlich auch noch unzählige andere kleine und grosse Buden, die sich bezüglich VR-Umgebungen an den Start bringen. Wenn man die ganze Geschichte dann auch noch mit der Krypto-Bubble paart und einige hypige NFTs in den (virtuellen) Raum wirft, dann hat man in jedem Fall schon mal eine tolle Geschichte, die sich medial breitschlagen lässt.

Virtuelle Entdeckungsreise

Ich will mir nun aber selbst ein Bild machen. Ich habe mir eine Oculus Quest 2 zugelegt und begebe mich auf Entdeckungsreise. Was kann dieses Metaverse denn heute schon? Was ist Spielerei? Was ist echte Anwendung? Wie bewegt man sich im Metaverse, wie arbeitet man da? Wie publiziert man im Metaverse?

Gerne nehme ich euch mit auf diese Reise. Ich werde die VR-Brille in den nächsten Wochen immer mal wieder überziehen und euch hier im Publishingblog von dieser wundersamen Welt berichten.

Damit ihr selbst entscheiden könnt, ob IHR da hin müsst!

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