Apple hat diese Woche ein Update für iOS 14 freigegeben. Die neuste Version 14.3 bringt zahlreiche Fehlerkorrekturen sowie ein neues Dateiformat für Fotos: Apple ProRAW.
Das pure Bild
Das neue Format ermöglicht es erstmals, in der nativen Kamera-App auf iPhones die (sehr) intelligente automatische Bildverbesserung zu umgehen. Normalerweise bringt iOS eine ganze Reihe von Tweaks in einem Bild an, damit dieses möglichst optimal aussieht. Das Resultat wird dann fix und fertig als JPEG oder HEIC gespeichert.
Mit ProRAW macht iOS nun das, was man von der RAW-Fotographie erwartet. Das Bild wird quasi ab Sensor gespeichert, und zwar in einem leicht modifizierten DNG-Format. Dieses kann danach von RAW-Editoren in allen gewünschten Details bearbeitet werden.
Die Qualität werden andere Menschen besser beurteilen können als ich: ich war aber angetan vom Ergebnis, das sich in Lightroom oder in Camera Raw wie gewohnt bearbeiten lässt.
Richtig gehört: Adobe Lightroom (NICHT die Classic-Version!) sowie Camera Raw unterstützen seit dem letzten Update (LR 4.1, CR 13.1) das neue Format.
Gut zu wissen
Da in ProRAW viel Information gespeichert und keinerlei Kompression einsetzt wird, ist ein Bild rund 25MB gross. Das sollte man beachten, wenn man viel mit dem iPhone fotografiert und seine Fotos über die Cloud synchronisiert! Wohl aus diesem Grund muss man in der Kamera-App das RAW-Format manuell zuschalten und es ist nicht als Standard definiert.
Schliesslich noch ein wichtiger Hinweis: ProRAW ist nur den neusten iPhone-Topmodellen vorbehalten. Das Format steht auf dem iPhone 12 Pro und dem iPhone 12 Pro Max zur Verfügung.
Wer somit nicht in den Genuss des neuen Formats kommt, kann sich aber ganz einfach behelfen: Es gibt seit jeher diverse iPhone-Apps, die RAW schon lange beherrschen. So zum Beispiel auch Lightroom, welches in der mobilen App über eine Kamera verfügt, die RAW aufnehmen kann.