Heute habe ich mich für eine Weiterbildung angemeldet. Sie kostet 500 Franken und dauert ein Jahr. Dafür bekomme ich – nichts.

Zumindest nicht im herkömmlichen Sinne.

Ich habe in meinem Leben schon manche Weiterbildung besucht. Die teuerste: meine Grund-Schulbildung. Gemäss Statistik wohl rund 15000 Franken (Das Studium kann ich nicht beziffern) In der Mitte: ein EMBA für rund 10000 Franken. Eher im günstigen Segment: Udemy – für ein paar Dollars. So unterschiedlich die Preise, so deutlich sticht eine Gemeinsamkeit hervor: all diese Ausbildungen liefen nach Plan.

Mit meinem Geld habe ich Menschen bezahlt, die diesen Plan mit mir durcharbeiteten. Oder mir zumindest alle Lerninhalte dem Plan nach erzählten (aka «vermittelten»). Ich konsumierte nach diesem Plan, lernte nach Plan auf eine Prüfung. Und am Schluss wurde ich mit einem Zertifikat belohnt. Ein Zertifikat, das mir in unserer Gesellschaft dann wiederum zu (mehr) Lohn verhalf. Wir lernen, weil wir Lohn wollen und brauchen. Damit ist unser Lernen nicht  nur von anderen gesteuert und geplant. Nein, wir machen es auch, um von anderen akzeptiert zu werden, um von anderen Lohn zu bekommen.

Lernen für andere statt Lernen für uns selbst?

(Kleiner Nebengedanke: würde ein bedingungsloses Grundeinkommen hier helfen?)

Haeme und ich haben am Montag das Intrinsic-Lab in Zürich besucht. Ein Co-Learning-Space mit Menschen, die ganz fest überzeugt sind: Lernen muss von innen kommen, eben intrinsisch motiviert sein. Ein Plan ist gut, aber es muss ein eigener Plan sein. Nicht der Plan eines Lehrplaners, eines Stundenplaners, eines Unterrichtsplaners (aka Dozent), eines Prüfungsplaners. MEIN Plan steht im Zentrum!

Die Menschen im Intrinsic-Lab helfen mir, meinen Plan zu finden, zu benennen und zu verfolgen. Den Plan entwickle selbst. Und ich entwickle mein PLE, mein Personal Learning Environment. Und wenns gut kommt (und dafür zahl ich die 500 Franken), dann begegne ich im Intrinsic-Lab anderen Menschen, die wiederum ein PLE haben. Gemeinsam bilden wir dann ein Personal Learning Network (PLN) und in diesem lernen wir. Jeder für sich, alle gemeinsam. Easy, oder?

Ich werde mein Lernen dokumentieren. Für mich. In Evernote, OneNote oder auch in einer Kladde. Ich werde Teile meines Lernens mit anderen teilen. Im Blog, bei LinkedIn, im Zug, beim Essen, in Gesprächen. Ich werde meine Lernfreude wieder entdecken. Meine schlechten Lernerinnerungen hoffentlich vergessen. Ich werde Lernen zu Lernen!

Ich freu mich auf dieses Experiment. Und ich werde euch teilhaben lassen. Und ab und zu ein paar Gedanken teilen. Ich bin hier Teil eines Paradigmenwechsels und ich möchte das am eigenen Leib und mit meinen Sinnen erfahren.

to be continued…

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