Gestern hatte ich das Vergnügen, mit Heike zusammen eine Folge des Publishing-Podcasts aufzuzeichnen. Und während wir da so ums Thema Arbeiten und Lernen kreisen, lande ich plötzlich bei einer Metapher, die mir geeignet scheint, mein Bild der modernen Arbeitswelt in Worte zu fassen.

Ich nenne es das Tetris-Prinzip™ und werde Bücher drüber schreiben, Keynotes halten und neben Sinek, Laloux und anderen in die Geschichte eingehen.

Werde ich natürlich nicht. Aber ich möchte mein Bild doch kurz erklären.

Allerlei Klötzchen

Beim berühmten Tetris-Spiel fallen von oben laufend kleine farbige Blöcke mit verschiedenen Formen ins Spiel. Als Spieler ist man damit beschäftigt, die Blöcke so zu drehen und zu bewegen, dass sie den Boden unten möglichst lückenlos bedecken. Das ist knifflig, denn die Blöcke fallen immer schneller.

So ist es auch im Arbeitsalltag. Es kommen immer neue Herausforderungen auf mich zu. In verschiedenen Formen und Farben. Ich nehme mich jeder Herausforderung an und drehe und wende sie, bis sie sich möglichst optimal in meinen Erfahrungsschatz einfügt und mir somit immer mehr Boden gibt.

Passt nicht

Das klappt meist ganz gut, vor allem, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit gemächlich ist und ich jedem Klötzchen, also jeder Herausforderung genügend Zeit widmen kann. Erhöht sich die Geschwindigkeit, dann komme ich unter Druck.

Da kann es passieren, dass es auch mal nicht genau passt. Ich nehme mich der Herausforderung, aber es gelingt mir nicht, sie optimal zu drehen. Sie kommt am Boden an und steht etwas quer in der Landschaft. Das ist unschön, aber nicht weiter schlimm. Denn ein oder zwei Lücken mag es gut vertragen.

Flow

Ich arbeite weiter und komme wieder in den Flow. Vielleicht gelingt es mir wie im Tretris sogar, Boden gut zu machen. Im Spiel ist es ja so, dass alle vollständigen Klötzchenreihen aus dem Spielfeld verschwinden. Und dann hab ich sogar die Möglichkeit, allfällige frühere Lücken nochmals neu zu füllen.

Entscheidend ist, dass es an mir liegt, wie geschmeidig es mir im Spiel läuft. Ich steuere die Klötzchen. Ich entscheide, wann ich ein Klötzchen zu Boden fallen lasse. Mich von der einen Herausforderung einer anderen zuwende. Ich nehme Lücken in Kauf und vertraue darauf, dass ich sie später noch füllen kann.

Die Pausentaste

Aber eben: manchmal ist das Tempo hoch. Zu hoch. Dann kann ich Pause drücken. Und mir in aller Ruhe überlegen, wie ich den nächsten Schritt angehen soll. Das ist im Arbeitsleben auch so. Manchmal muss man eine Pause machen. Etwas Zeit verstreichen lassen, bevor man den nächsten Schritt tut. Diese Zeit muss man sich nehmen, ganz bewusst. Dann lassen sich die kommenden Klötzchen / Herausforderungen wieder besser ordnen.

Arbeit ist ein Spiel

Vom Tetris-Spiel kann man also viel für den Arbeitsalltag lernen. Am wichtigsten ist dabei: Tetris macht Spass. Es ist ein Spiel. Und genau so sollte man sich durchs Arbeitsleben bewegen. Spielend. Mit flotter Musik im Hintergrund. Spass haben an den Farben und Formen der Klötzchen. Sich freuen, wenn man die Klötzchen und Herausforderungen gut anordnen und bewältigen kann.

Und ab und zu Pause machen, sich vom Bildschirm lösen, in die Welt rausschauen, anderen beim Spielen zusehen. Und mit ihnen über das Erlebte sprechen.

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