In meinen aktuellen drei Beiträgen geht es darum, wie man automatisch aus einer Datenbank Bilder generieren kann. Gleiches Design – verschiedene Inhalte. Im ersten Teil dieser kleinen Serie haben wir eine einfache Lösung mit Deckset angeschaut und ich habe auch schon ein paar Anwendungsbeispiele für diese Technik beschrieben.

Alleskönner Photoshop

In diesem Beitrag zücken wir nun das Schweizer Taschenmesser unter den Bildbearbeitungs-Programmen: Photoshop. Zu den x Funktionen, die die wenigsten User kennen, gehört ganz sicher die Fähigkeit, Bildkompositionen über Variablen aufzubauen. Diese Variablen stammen aus Tabellen oder Datenbanken.

Mit dieser Funktion kann man in Photoshop beliebig viele Ebenen auf drei verschiedene Arten dynamisch steuern:

  1. Text austauschen: in einer Textebene kann man den Text dynamisch austauschen.
  2. Bilder austauschen: Enthält eine Ebene ein Bild, kann man dieses dynamisch durch ein anderes Bild ersetzen.
  3. Man kann bei jeder Ebene dynamisch steuern, ob sie angezeigt wird oder nicht.

In meinem Beispiel erstelle ich wieder eine Sammlung von Bildern mit Conversation-Startern. Ich habe mir dazu in Photoshop ein Template erstellt.

Step 1: das Template

Das Bild zeigt eine Photoshop-Datei, in der ich verschiedene Ebenen schon so gestaltet habe, dass ich deren Inhalte nun dynamisch austauschen kann.

In diesem Template gibt es verschiedene Ebenen. Drei davon werde ich dynamisch austauschen:

Im Gegensatz zur Lösung mit Deckset habe ich hier in Photoshop natürlich die volle Gestaltungskontrolle. Ich kann Korrekturebenen einfügen und kann alle Elemente wie gewohnt manipulieren, drehen, platzieren. Die Sichtbarkeit lässt sich – wie ihr im Beispiel seht – nicht nur auf einzelne Ebenen, sondern auch auf ganze Ebenen-Ordner anwenden.

Eine Einschränkung gibt es (noch): Das dynamische Tauschen von Bildern funktioniert nur mit gerasterten Ebenen. Auf Smart-Objekte kann man diese Technik nicht anwenden.

Step 2: Datentabelle erstellen

Nachdem das Template steht, muss ich mich natürlich um meinen dynamischen Content kümmern. Dazu sammle ich in einer Tabellenkalkulation meine Daten. In meinem Beispiel sieht das so aus:

Das Bild zeigt meine Datentabelle mit drei Spalten: frage, background, avatar

Meine Datentabelle besteht aus drei Spalten. In der ersten Spalte sammle ich alle meine Fragen. In der zweiten Spalte generiere ich einen Bildpfad. Dazu habe ich eine Formel definiert, die mir den Dateinamen aufgrund einer Zufallszahl zwischen 1 und 10 generiert.

Später werde ich im gleichen Ordner, wo auch die Photoshop-Datei liegt, 10 Bilder mit den entsprechenden Namen ablegen, die dann dynamisch verwendet werden.

Die dritte Spalte meiner Tabelle enthält eine True-/False-Anweisung, die darüber entscheiden wird, ob der Avatar im fertigen Bild eingeblendet wird oder nicht.

Diese Tabelle exportiere ich als .csv-Datei und lege sie neben meinem Photoshop-Template in den gleichen Ordner.

Step 3: Dynamik definieren

Nun gehts zurück in Photoshop. Hier wähle ich nun nacheinander die Ebenen aus, die ich dynamisch ersetzen will. Zum Beispiel meine Textebene mit der Frage. Dann wähle ich aus dem Menü Bild -> Variablen -> Definieren…

Im erscheinenden Dialog kann ich nun einstellen, was ich manipulieren möchte. Da es sich hier um eine Textebene handelt, kann ich ihre Sichtbarkeit steuern oder eben den Text ersetzen. Mit welchem Text? Mit dem, den ich in meiner Tabelle in der Spalte «frage» gesammelt habe.

Das Bild zeigt die Dialogbox von Photoshop, in der ich die Dynamik der gewählten Ebene definiere.
In der Textebene werde ich den bestehenden Text mit dem Text aus der Tabellenspalte «frage» ersetzen.

Diese Definition mach ich nun auch für zwei weitere Ebenen: Ich ersetze das Hintergrundbild mit der Datei, deren Pfad ich in der Tabellenspalte «background» hinterlegt habe. Und ich steuere die Sichtbarkeit des Avatars über die Tabellenspalte «avatar».

Step 4: Daten importieren

Nun haben wir es fast geschafft. Damit Photoshop auch weiss, aus welchen Datensätzen die dynamischen Inhalte verwendet werden, muss ich diese importieren. Dazu gehe ich ins Menü Bild -> Variablen -> Datensätze… und sehe folgenden Dialog:

Das Bild zeigt die Dialogbox von Photoshop, in der ich meine Datentabelle als .csv-Datei importieren kann.

Hier kann ich nun die .csv-Datei importieren und wenn ich die korrekten Spaltenbenennungen verwendet habe, dann werden mir die Daten automatisch zugeordnet.

Step 5: Bilder exportieren

Nun kann ich meine Bilder erstellen. Dazu kennt Photoshop einen speziellen Export-Befehl:
Datei -> Exportieren -> Datensätze als Dateien

Ich brauche nur noch festzulegen, wo die Dateien gespeichert und wie sie benannt werden sollen.

Das Bild zeigt eine Galerie mit einigen dynamisch erzeugten Bildern.
Das Ergebnis: aus der Tabelle erzeugte Bilder mit individuellen Fragen, Hintergründen und ab und zu einem Avatar.

Damit hätten wir nun also schon zwei Wege kennengelernt, wie man automatisch Bilder generieren kann. Deckset und Photoshop. Im nächsten Beitrag werden wir noch ein drittes, spannendes Tool kennenlernen.

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